Die Armen und Bedürftigen in unserem Lande nehmen in Zahlen immer mehr zu, aber der Knall mit Böllern zu Sylvester hat inzwischen eine Stärke erreicht, dass einem Angst und Bange werden kann. Was treibt die Menschen in die Geschäfte, wo Feuerwerkskörper für teures Geld zu erwerben sind. Was macht die Menschen so verrückt, dass sie glauben: Je lauter und öfter die Detonation, um so glücklicher wird das neue Jahr. Frankfurt lieferte ein Beispiel von „Sylvester-Spass“ in einer Form, dass Augen und Ohren sich über Stunden geschlossen haben. Was könnte man für das Geld alles an Gutem tun? Für die meisten Raketen könnte man beispielsweise locker essen gehen, ein guten Schoppen trinken oder seinen Strafzettel vom letzten Parkverstoß bezahlen. Hier kommen Beträge zusammen, beispielsweise für Mensch und Tier, denen man enorm helfen könnte. Auch in der Mainmetropole. Aber natürlich nicht nur hier am Main. Mein Großneffe Ralf leitet eine Feuerwehrstation in Südbaden. Sein Eindruck: „Bei Feiern und bei Feuer darf man nicht unbedingt ein großes Maß an Vernunft voraussetzen.“ Der Mensch scheint da ziemlich unbelehrbar. Er hat recht. Leider.
Die Faszination von Feuer und Rauch hat doch schon seit Jahren verdammt realistische und teilweise tödliche Ausmaße mit gewaltigen Schäden und viel Leid an Hab und Gut und Leben in unseren Städten angenommen. Sind wir so schlecht aufgeklärt oder auf Grund von Dummheit so sträflich unvorsichtig? Wer hat etwas von drei bis vier Stunden Knallerei am Stück zu Sylvester – und meistens auch schon Stunden davor?
Mir gehen da positive Gedanken ziemlich ab. Und ich glaube, da stehe ich noch nicht einmal allein. Die Straßen waren heute vormittag übersät mit den Überbleibseln von Raketen und Knallkörpern unterschiedlicher Art, die bekanntlich auch keineswegs bis zum Einsatz nicht gerade preiswert sind. Vernunft – ein bisschen mehr – wäre besser. Aber es knallt munter weiter. Alles ohne ein erkennbare gute Befriedigung. Weil der Staat daran verdient – lässt er alles wie gehabt. Und kaum jemand sagt: Leute, ahbt ihr noch alles Tassen im Schrank. Wer fängt damit mal vernünftigerweise mit Überzeugungen in der Argumentation an?
Der Beitrag Die Knalltüten zu Sylvester, von denen niemand etwas hat. Wann wird die Menschheit ein bisschen schlauer? erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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