Sonntag, 17. September 2017

Prof. Albert Speer im Alter von 83 Jahren in Frankfurt gestorben/Er war ein Gentleman und Visionär

Die Todesnachricht von Prof. Albert Speer, der nach einem Sturz im Alter von 83 Jahren in Frankfurt gestorben ist, bewegt mich auch heute noch. Er war ein Gentleman, ein hochsensibler blitzgescheiter Frankfurter Bürger, der es verdient hätte, dass man ein besonders schön gestaltete Straße nach ihm als Andenken erhält. Albert Speer gehört immer zu jenen bedeutenden Persönlichkeiten der Metropole Frankfurt, die sich eine besonders sympathische menschliche Note bewahrt haben. Ich hatte das Glück, ihn und seine Frau, die Filmschauspielerin Ingmar Zeisberg, als Duzfreund über 40 Jahre zu kennen und auch zu bewundern. Der Stadtplaner – oder besser gesagt der Städteplaner – , dessen kreative und praktische Reichweite als Weltarchitekt vom Eisernen Steg in Frankfurt bis nach China reichte, um eine Größenordnung aufzuzeigen, war immer mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben. Auch OB Dr. Walter Wallmann erkannte seine herausragenden Qualitäten schon sehr früh. Städtische Aufträge flankierten Albert Speers Einfallsreichtum.

Trotz der vielen Auszeichnungen, die er für seine international anerkannten Arbeiten und sein Wirken insgesamt in der Welt als Dankeschön erhalten hat. Er lebte glücklich mit seiner charismatischen Frau Ingmar, die ihm im fortgeschrittenen Alter keinerlei Fesseln der so genannten Alters-Vernunft anlegte, sondern mit ihrer Liebe auch maßgeblich zu seinem Wohl förderte, in Frankfurt-Sachsenhausen. Kein Prunk, sondern nur praktisches, gemütliches Wohnen mit Garten waren sein wohnlicher Anspruch und zugleich das Aushängeschild. Mehrfach in der Woche traf man den genialen Architekten, der bis 2016 in der von ihm gegründeten Firma, dem Architekturbüro AS+P in Sachsenhausen anzutreffen war, wenn er nicht gerade bei einem neuen ausländischen Auftraggeber weilte, auch in Neu-Isenburg. Im Schwimmbad. Halle und Freibad. Je nach Wetter. Und immer viele Bahnen. Prof. Speer hielt sich fit, ohne dies immer wieder im Freundeskreis zu betonen, wie dies ja oft gerne getan wird bei älteren Herren, die sportlich sind. Sein Schwimmprogramm war ein wesentlicher Grund, dass er immer schlank geblieben ist und seine bis zuletzt deutliche Dynamik auch am Schreibtisch mit Geist und Körpersprache zum Ausdruck brachte. Das italienische Edel-Restaurant „Alter Haferkasten“ von Saverio und Francesco Pugliese war zumindest eines seiner Lieblingslokale, einstmals gehörte auch das Hotel-Restaurant Wessinger in Neu-Isenburg zu seinen besonders geliebten Adressen und Anlaufstationen für diverse Feierlichkeiten.

Als junger Reporter und Moderator des „Gesprächs am Abend“ der Abendpost/Nachtausgabe gab er mir die Ehre, ihn vor einem großen Publikum zu interviewen. Übrigens gemeinsam mit seiner Frau, deren Spielkunst er wie ein architektonisches Werk bewunderte. Schon damals sagte er: „China ist ein so gewaltiger Kraftmotor, der irgendwann auch Europa maßgeblich sehr stark beeinflussen wird. Dieses Land hat ungeheure Ressourcen. “ Er hat Recht behalten, wie wir heute bestens wissen. Seine Frau Ingmar liebte er über alles. Was er auch mit liebevollen Gesten bei diversen Gelegenheiten zum Ausdruck brachte. Das war eine Verbindung, die für viele Bürger der Stadt als Vorbild diente. Meine Trauer ist groß. Horst Reber

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Der Beitrag Prof. Albert Speer im Alter von 83 Jahren in Frankfurt gestorben/Er war ein Gentleman und Visionär erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.



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