Eintracht Frankfurt gewinnt, der SC Freiburg ebenso und nicht zu vergessen auch Darmstadt 98, die bis zur letzten Patrone kämpfen. Wunschergebnisse! Und dazu kommt noch ein wichtiger Punkt (2:2) für die Offenbacher Kickers. Das hat doch für gute Fußball-Atmosphäre im Hause Reber gesorgt. Und die Bayern – als i-Tüpfelchen trotz Remis (2:2) gegen Mainz 05 unangefochten in der Tabelle vor. Was will man mehr, wenn sonst kein Beinbruch ansteht und sogar gelegentlich die Sonne durch die grauen Wolken blinzelt. Begeistert bin ich vom SC Freiburg, der für mein ästhetisches Empfinden ein tolles Spiel mit hoher Moral und Technik gegen Leverkusen hinlegte und drei Minuten vor Ende durch Stenzel das Siegestor zum 2:1 klar machte. Ich bekenne es gerne: Ich bin als gebürtiger Badener ein Fan von Sportclub-Coach Christian Streich aus Freiburg. Er ist eine besondere Persönlichkeit, die ohne eitle Attitüden durchs Leben geht. Noch nicht mal modisch hat er eine Schwäche. Ein authentischer Fußballcoach aus dem Markgräfler Land , der seine Sprache nicht mit Gewalt auf Effekt fürs Publikum trimmt, sondern die badische und „symbadische“ Zunge seit vielen Jahren schon beibehält. Egal vor welchem Forum oder welchen Fans er gerade steht und spricht. Selbst die attraktive Reporterin und zungenfertige Esther Sedlaczek von Sport 1 kann kann den „Grischtean“ nicht ins Schwanken, högschtens zum Schmunzeln, bringen, egal wie sehr die Fußballfrau mit (sympathischem) weiblichem Sexappeal beim Interview mit Kickern vor dem Mikrophon aufwartet. Das nenne ich Charakter und Beständigkeit mit natürlichem Selbstbewusstsein. Das sind Vertreter des Fußballs, die überall in der sportlichen Welt breite Anerkennung finden. Weil halt so natürlich und echt. Dazu gehört in meinen Augen auch Niko Kovac von der Eintracht, der glücklicherweise wieder einmal ein gutes Wochenende mit dem Ball hatte. Samstagnacht nach dem 3:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg konnte er nach Wochen endlich wieder einmal entspannter Schlafen gehen. Leid tut mir der FSV Frankfurt. Eine unrühmliche Entwicklung, die noch sehr viel Kraft und Verstand sowie Wohlwollen bei der Wirtschaft notwendig machen dürfte.
Interessant für mich die Selbstbeobachtung: Haben meine Lieblingsvereine, zu denen übrigens natürlich auch Waldhof Mannheim gehört, Erfolg, dann bin ich am Wochenende auch irgendwie zufriedener. Verrückt, aber es ist halt so. Ich gehöre absolut nicht zu den Fanatikern, aber ich habe dann innerlich in diesem Erlebnisbereich eine spürbare Freude. Sie ist kombiniert mit guter Laune insgesamt.
Der Mensch an sich – ein bisschen verrückt ist er schon. Oder etwa nicht? Nicht nur mit seinen Fußballgefühlen. Aber woraus entstehen diese? Ich denke zunächst mal aus guten Erfahrungen, sympathischen Begegnungen und einer menschlichen Nähe, die man auch gerne mit vielen anderen Menschen teilt.
Also, mein Wochenende kann ich mit einem Lächeln als gute Fußball-Erfahrung in die neue Woche schicken. Ein Sportkollege mit Nürnberger Faible, Jan Stärker, fragt heute über FB nach einem neuen Trainer. Er macht sich Sorgen um „seinen“ 1. FC Nürnberg. Ich habe ihm Uwe Rapolder, ehemals Fast-Aufstiegscoach vom Zweitligisten SV Waldhof Mannheim, vorgeschlagen: Sieben Minuten haben Uwe Rapolder und dem Verein mal für den Aufstieg in die Bundesliga gefehlt. Aber vorbei. Ein gereifter, blitzgescheiter und emotional intakter Fußballexperte, der mit allen Erfahrungen gewaschen ist, die man braucht, um nach einer mentalen Pause mit Lust und Laune wieder erfolgreich in die Arena zurück zu kehren. Uwe, sorry, dieser Satz war mir jetzt ein Bedürfnis bei all den professionellen und menschlichen Vorzügen, die ich bei Dir in Mannheim entdecken durfte.
Und jetzt noch schnell ein Blick zur Grande Nation über den Rhein: Wenn nun die Wahlergebnisse – ab 20 Uhr – in Frankreich Europa-verträglich mit politischer Vernunft geprägt ausfallen, dann war das doch einfach mal wieder ein besonders schönes Wochenende in allen möglichen Bereichen. Aber das müssen wir abwarten. Ich wünsche allen Lesern viel Gesundheit und privates Glück für die neue Woche!
Der Beitrag Ein Wochenende der Superlative – kalte Füße, dafür ein heißes Herz mit Pluspunkten in der Tabelle erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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