Freitag, 7. April 2017

Ferdie Stang – Abschiedsfeier mit viel Gefühl und Kreativität / Ein Meister der Menschlichkeit

Es war meine  7. Trauerfeier in diesem Jahr. Sieben traurige Anlässe, jeder unterschiedlich gestaltet. Die Verabschiedung des Frankfurter Steinmetzmeisters und Damen-Fußballtrainers Ferdie Stang 9) war der mit Abstand kreativste und einfühlsamste Termin, um einem besonders liebenswerten Menschen und Freund Adieu zu sagen.  Der bekannte  Amateur-Fußballer und erfolgreiche Geschäftsmann als Steinmetzmeister, der mit seiner freundlichen und optimistischen Art viele Menschen bis zu deren Tod mit individuellem Grabdekor (Grabsteine) bediente, bekam bei seinem eigenen total überraschenden Abschied aus dem Leben sogar Applaus von den rund 150 Gästen in der Hotelhalle. Es war eine Form der Dankbarkeit für all das, was er anderen Menschen in vielen Jahren mit seiner Persönlichkeit geschenkt hatte. So wurde die  Trauerfeier für Ferdie Stang im Hotel Dorinth in Niederrad zu einem Gefühlsreigen, der schnell alle Tränen trocknete.

Ferdie Stangs ehemalige Torjägerin Regina Senkler von der Niederräder Frauen-Fußballmannschaft „Schützen Oberst Schiel“, die übrigens zum besseren historischen Verständnis zu Beginn der ersten Frauenliga in Deutschland noch als Damenfußballerinnen „firmierten“ und unter ihm Deutscher Vizemeister wurden,  sagte traurig, aber zugleich auch glücklich: „Das war eine Feier ganz nach der besonderen Lebensart von Ferdie – wunderbar einfühlsam, alles mit Respekt und Stil“.  So dürften dies auch seine zwei Ehefrauen Gisela und Marlis empfunden haben, die mit ihrem Ferdie einen Mann verabschieden mussten,  der es trotz einer  Scheidung schaffte, dass anstelle schlechter gegenseitiger Gefühle interne respektvolle Distanz mit  Akzeptanz für die neue Lebensgestaltung  mit neuer Partnerin vorherrschte. Der freie Prediger Hüttinger, der Ferdie Stangs Leben noch ein Stück weit öffnete, schilderte den Verstorbenen als einen Mann, der sowohl viel Gefühl wie auch  Leidenschaft in sein tägliches Tun von der Werkstatt bis hin zu seinem geliebten Fußballsport einbrachte, wo er als Amateurspieler bei Heddernheim ein Aktivposten mit vielerlei Verwendung war.  Als Steinmetzmeister, der in mehr als fünf Jahrzehnten  viele Gräber in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet mit individuellem Grabschmuck ausstattete, hatte sich der Steinmetzmeister schon früh einen großen Kundenkreis geschaffen. Seine Kundschaft wurden generell  von ihm meistens ganz persönlich beraten. Was Ferdie Stang auch immer eine Herzensangelegenheit war: „Wohltätigkeit für Kranke und Bedürftige. So unterstützte er auch mehrfach Margarethe Wallmann als Vorsitzende des Müttergenesungswerks (siehe Foto) sowie die Schützlinge der der MS-Gesellschaft mit ihrer Vorsitzenden Renate von Metzler bei diversen Anlässen zwecks Spenden.

Die Optik dieser Würdigung im Hotel Dorinth  dürfte viel Trauernde  überrascht haben. Der dunkelbraune Sarg, geschmückt mit einem gerahmten Foto sowie Blumen und vielen ganz persönlichen Gegenständen aus dem Leben des Toten, der es auf Hessens Sportplätzen zu über 500 Spieleinsätzen brachte. stand dominant in einem großen Veranstaltungsraum. Das Bild war menschlich und persönlich zugleich. Von seiner vielgenutzten dunkelbraunen Ledersporttasche bis zu seinem Steinmetzbesteck mit Meisel und Bohrmaschine, seinem Harley-Motorradhelm oder einem signierten HSV-Trikot nebst  persönlichen Bildern seiner ehemaligen Spielerinnen von „Oberst Schiel“ oder Eintracht-Lieblingen wie Freund Wolfgang Solz, die sich mit Ferdie Stang gerne für Benefizspiele bis ins Ausland engagieren ließen, war alles dabei, was zu Ferdie Stang bewegtem Leben gehörte.Manches, was viele, die dabei waren, zu Tränen rührten. Otto Jordan,  torgefährlicher Amateur-Hessen-Auswahlspieler und Nürnberg-Profi, der heute im Immobilienbusiness zu Hause ist, versicherte: „Ferdie Stang war nicht nur ein sehr guter Kicker. Er überzeugte insbesondere auch als Mensch mit seiner Hilfsbereitschaft und seinem Humor. Er führte Menschen, auch beim Ebbelwei in Sachsenhausen, mal im „Wagner“, im „Grauen Bock“  oder  im „Gemalten Haus“, wo er gerne abends nach Feierabend nach der Friedhofsarbeit mal einkehrte,  zusammen.“ Harmonie und Freundschaft generell waren  der Frohnatur Ferdie, der zudem im Urlaub das Ambiente der Urlaubsinsel Fuerte Ventura und der bayrischen Gemeinde Bad Wörishofen liebte,  besonders wichtig.“ Als von einer CD mit Liedern von  Weltstar Johnny Cash erklangen, da flossen in den dicht gedrängt sitzenden und stehenden Reihen im Dorinth Tränen. Insbesondere  auch bei  Ferdies Bruder Willi und seiner Frau sowie seinem Freund Wilfried Gaul, über 40 Jahre Spezi. Wilfried Gaul, der 8 Jahre lang Präsident von Zweitligist Waldhof Mannheim war und mit Tochter Nadja sowie Gefährtin Rita Reichardt aus Weinheim angereist war, fand die richtige Formulierung: „Das war die Verabschiedung von einem Freund, den man nie vergessen wird.“

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Der Beitrag Ferdie Stang – Abschiedsfeier mit viel Gefühl und Kreativität / Ein Meister der Menschlichkeit erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.



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