Die regelmäßigen Zuschauer der TV-Erfolgsserie „Dahoam is dahoam“ vom Bayrischen Fernsehen kennen und lieben ihn, seit er dabei als „Sascha“ dabei ist. Unkonventionell, offen, biegsam für kompliziertes Leben und aufrecht. So tritt er in dieser Serie, die gerade ihr 10jähriges Jubiläum feierte, und wie schön, kann ich nur dazu sagen. Eisi Gulps Lebenslinien sind so markant, austrainiert und interessant, dass man eigentlich viel mehr noch von ihm und seiner Philosophie hören und sehen will. Er war Straßenkünstler, weil er nach der Mittleren Reife in München die Freiheit brauchte, wenn man kein angepasster Langweiler war. Er reiste aber auch durch die Welt, setzte sich im Endeffekt immer wieder so durch, dass es weiter ging. Zwei Söhne, zwei Frauen, immer das Stück Himmel mit Freiheiten im Blick, ohne die Familie dabei im Stich zu lassen. Das imponierte. Nicht nur die Spießer schauten zu ihm auf. Die Münchner Schickeria sah in Eisi Gulp stets eine Vorbildfigur für selbst gestaltetes Leben mit ungewöhnlichen Lebensentscheidungen.
Er war kein Schön-Lächler. Eher ein Kämpfer der ungewöhnlichen Art. Auch in der körperlichen und sprachlichen Selbstverteidung, dem Angriff und dem außergewöhnlichen Genuss des Tages. Ende der 60er-Jahre lernte ich Eisi bei einer Stadt-Rallye in Frankfurt kennen. Er gehörte zur Münchner Schickeria-Mannschaft, die mit viel Spaß und Lachen bei einem Corso mit Schickeria-Typen in Frankfurt die Motoren und die Mädels aufheulen ließ. Schön wars. Frankfurt staunte über die Münchner, machte gerne den Firlefanz quer durch die Stadt mit. Ich war als Reporter dabei. Meine erste Begegnung mit Eisi. Er war damals schon ein besonderer Typ. Heute Abend in den „Lebenslinien“ wurde mir noch mehr bewußt, warum ich diesen Mitwirkenden gleich mochte. Er verkörperte in jungen Jahren schon jene Freiheit, die in München normal war, in Frankfurt sich nur langsam, aber anders sich entwickelte. Heute wurde mir wieder bewußt: Es gibt eben Begegnungen, auch in jener Art, dass man sich plötzlich bestens und gerne erinnern kann, obwohl man sich später nach der Rallye nie mehr gesehen hat. Eisi, Du warst auch heute, wie in „Dahoam is dahoam“ auf dem BR-Bildschirm etwas Besonderes. Dich in der Wiederholung anzuschauen, das lohnt. Dies als Tipp für alle Altersklassen. Ich hoffe, dass Eisi noch oft zu sehen sein wird. Horst Reber
Der Beitrag Eisi Gulp – der tolle Typ aus „Dahoam is dahoam“ – aufgeblättert in den BR-Lebenslinien: Ein Genuß ihm zuzuhören und zuzuschauen erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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