Montag, 20. November 2017

„hartaberfair“ mit Frank Plasberg: Da war Musik drin – und man erkannte einmal mehr, dass auch jemand als Sieger nach Hause gehen kann ohne dabei gewesen zu sein

„Hartaberfair“ – die von Frank Plasberg souverän wie meistens moderierte Polit-Talkshow, die man sich in der ARD immer bis zum Ende anschauen kann, ohne weiter zu zappen, hatte heute Abend hohen Unterhaltungswert. Nach dem „Ausstiegs-Knaller“ der FDP aus einer mal angedachten „Jameika-Koalition“ mit dem überforschen FDP-Chef Christian Lindner, der die bislang recht gefällig gestraffte Leine zur gemeinsamen Parteien-Sondierung kappte – vermutlich in der Hoffnung, dass er damit übergeordnet persönlich beim Wähler punkten kann – zeigten die geladenen Gesprächspartner relativ erstaunliche Geduld in der brisanten Lage. Sogar SPD-Parteivize Ralf Stegner blieb entgegen seinem sonstigen Temperament recht gelassen. Er erklärte allerdings auch mit fester gewohnter Stimme und herabgelassenen Mundwinkeln: „Ich sehe für Kanzlerin Merkel keine Zukunft mehr, sie ist definitiv gescheitert.“ Er versicherte auch, dass es eine neue große Koalition mit der Union nicht geben werde. Alles schön, alles bunt, alles ohne Endergebnis Man verhandelt weiter. Der Unterschied nunmehr: Wir haben eine geschäftsführende Bundeskanzlerin. Das heißt nichts anderes, als dass Frau Merkel weiter im Amt bleibt und souverän regiert. Wenn man alles ernst nehmen würde, was in solchen Runden vollmundig ge- und besprochen wird, müßte man als Wähler eigentlich einige Wochen nach Jamaika in Urlaub gehen. Dort scheint die Sonne. Für alle. Und wenn man dann wieder nach Deutschland zurück kommt, dann hat sich nur Unwesentliches in den Vorhaben verändert – und Kanzlerin ist dann erfreulicherweise nach wie vor Angela Merkel.

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Der Beitrag „hartaberfair“ mit Frank Plasberg: Da war Musik drin – und man erkannte einmal mehr, dass auch jemand als Sieger nach Hause gehen kann ohne dabei gewesen zu sein erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.



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