In Gedanken bin ich heute am Tag des DFB-Pokal-Endspiels 2017 zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund auch nochmals im Jahr 1988. Damals stand die Eintracht gegen den VfL Bochum im Endspiel. Es war auch ein sehr angenehmer Tag, ich war als Reporter der Abendpost/Nachtausgabe im Stadion – und natürlich wie alle rundum in großer Anspannung. Und es kam wie es kommen mußte: Die Eintracht mußte bis zur 78. Minute warten, erst dann konnte sie von Wunderstürmer Lajos Detari dank eine Freistoßes, der knallhart unter der Latte ging, erlöst werden. 70 000 Menschen war im Stadion, ich glaube, die Frankfurter waren bis zur Halbzeit in Angst, als Verlierer wieder an den Main zurückfahren oder -fliegen zu müssen. Aber nach der Pause wurde die Eintracht mutiger. Sowohl Frank Schulz als auch Dietmar Roth scheiterten jeweils nur knapp an Torhüter VfL-Keeper Zumdick. Die Unruhe im Stadion, insbesondere bei den Frankfurt-Fans und auch bei mir, war zum Greifen nahe. Allerdings war die Eintracht in der 2. Halbzeit endlich weitaus stärker geworden. Sie fand jetzt auch ins Spiel.
Ich hatte damals von der Abendpost/Nachtausgabe, meinem Arbeitgeber, den Sonder-Auftrag, abends bei einer Siegesfeier mit der Mannschaft und Trainer Kalli Feldkamp sowie all den Ehrengästen im Hotel zu moderieren und Interviews zu machen. Eine zweifelsohne schöne Aufgabe. Aber mir war klar: Solch ein Auftritt ist bekanntlich mit Siegern weitaus schöner, als wenn man bei einer Niederlage dann doch in einem Tal der Eintracht-Tränen am Mikrophon sitzt. In der 81. Minute dann die totale Rhein-Main-Erlösung durch den eleganten Ungarn Detari. Sein präziser Freistoß war für Zumdick nicht zu fassen. Und ich war einer im Stadion, der auch grenzenlos glücklich wurde.
Die Bochumer spielten 1988 im Berliner Olympiastadion mit folgender Mannschaft: Zumdick, Reekers, Oswald, Woelk, Kree, Rzehaczek, Iwan, Legat, Heinemann sowie Nehl (66. Epp), Leifeld.
1981: 3:1 in Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern durch Tore von Neuberger, Borchers, Cha Bum und ein Gegentor (90. min) von Geye.
Gespielt haben: Pahl, Sziedat, Pezzey, Körbel, Neuberger, Lorant, Nickel, Borchers, Nachtweih, Cha Bum, Hölzenbein.
1975 in Hannover: 1:0 gegen MSV Duisburg in Hannover. Tor durch Charly Körbel. Die Frankfurter Eintracht ließ folgende Spieler auf den Platz: Stein, Schlindwein, Binz, Körbel, Kostner (71. Klepper) Sievers, Schulz, Detari, Roth sowie Friz ( 78. Turowski), Smolarek.
1974: 3:1 gegen den Hamburger SV in Düsseldorf vor 53 000 Zuschauern. : Die Eintracht war mit folgenden Spielern aufgelaufen. Kunter, Reichel, (106. Müller), Trinklein, Körbel, Kalb, Beverungen, Nickel, Weidle (74. Kraus), Grabowski, Hölzenbein, Rohrbach. Tore: 1:0 Trinklein, 1:1 Björnmose, Hölzenbein,Kraus.
1964 hatte die Eintracht das Endspiel mit 2:0 gegen 1860 München in Stuttgart vor 45 000 Zuschauern verloren. Austragungsort das Berliner Olympiastadion. Kohlars und Brunnenmeier machten die Tore für die 60er. die Eintracht spielte damals mit: Loy, Lutz, Höfer, Lindner, Landerer, Stinka, H. Kraus, Trimhold, Huberts, Stein, Schämer.
Und heute, Samstag, steht um 20 Uhr Borussia Dortmund als Gelbe Wand vor der Eintracht aus Frankfurt. Spielergebnis (noch nicht) bekannt um diese Uhrzeit. Derzeit bin ich einer der vielen Fußballfans vor dem Bildschirm, der (noch) viele gute Hoffnungen (mit einer kleinen normalen respektvollen Skepsis) in der Brust hat. Ich würde mich auch ungemein für das das elegante und meist souverän in sich ruhende Trainergespann aus Frankfurt, Niko Kovac und seinen Bruder Robert mit allen dazu gehörigen Kollegen, wie auch Moppes Petz, Bruno Hübner oder Organisator Rainer Falkenhain die alle zum Team gehören, sehr, sehr freuen. Die Kovac-Brüder haben bei der Eintracht bislang sehr sympathische Spuren hinterlassen, auch wenn zuletzt eine Flaute für Abstiegsangst sorgte, meine ich. Und für die Eintracht und die Mainmetropole wäre es halt mal wieder ein echtes Glücksgefühl rund um den Römer und die Region, wenn man sich auf dem Römer-Balkon treffen und zeigen könnte. Also abwarten. Alles ist möglich. Das 1:1 in Minute 45 macht aber etwas her, das natürlich ganz besonders Frankfurt gefällt.
Der couragierte Auftritt nach dem kleinen Schock beim 0:1 hat die Eintracht erfreulicherweise recht bald zum 1:1 Remis zur Pause gebracht. Die ganze „Adler“-Truppe zeigt erfreuliches Selbstbewusstsein. Leider war es kurz vor dem Pfiff zur Pause nur ein Pfostenschuss gegen BVB-Keeper Bürki. Das hätte vermutlich ab diesem Zeitpunkt einiges auf dem Platz verändert.
Der Beitrag Die Pokalhelden von damals aus Frankfurt – auch schöne Erinnerungen… erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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