Das DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC (0:2) endete für alle Fußballinteressierten in einem Stadion voller Feuer und Rauch und Chaos. Für eine Viertelstunde wurde des sogar vom Schiedsrichter unterbrochen. Schade, dass weitergespielt wurde. Ein Generalabbruch hätte dem Ganzen besser zu Gesicht gestanden. Diese kriegsähnlichen Szenen darf der DFB nicht länger hinnehmen. Das sind sonst lediglich Ermunterungen für neue Krawalle in Fußballstadien, ausgelöst von kriminellen Zuschauern, die ihren Spaß weniger am Fußball denn an Angst und Schrecken in einem Stadion mit vielen Menschen finden. Auch als TV-Zuschauer kann man solche Bilder nicht mehr akzeptieren, auch aus sicherer Entfernung zu Hause am Bildschirm. Jetzt ist ein Zeitpunkt erreicht, der den offiziellen Gestaltern des Fußballs, nämlich dem DFB, die Möglichkeit eröffnet, neue Seiten gegen solche Gewalttäter aufzuziehen. Wenn im Fußball inzwischen 222 Millionen Euro für einen Spieler wie Neymar akzeptiert werden, dann sollten DFB, UEFA und FIFA endlich ernsthaft nach Wegen suchen, solche Gewalt in Griff zu kriegen bzw. zu unterbinden. Ich denke, dass dies nur noch mir knallharten Strafen gegen Täter zu bewerkstelligen ist. Dann muss die Fußballadministration halt mal zusammenstehen und ein nicht zu übersehendes Zeichen setzen. Wenn in diesem Spektakel namens Fußball so unendlich viel Kapital fließt, dann kann man auch personell verstärkt mit Sicherheitskräften in Zivil und technischen Hilfsmitteln dienen, um dieser kriminellen Vereinigung Herr zu werden.
Würden in Theatern oder Konzert-Hallen solche Auswüchse innerhalb der Zuschauer stattfinden wie bei einem Fußballspiel möglich, dann wäre die Sache vermutlich relativ schnell beruhigt. Abführen, Strafanzeige, Verurteilungen scheint inzwischen der letzte Ausweg zu sein. Als in den 50erjahren der aus den USA gekommene Rock`n Roll mit Bill Haley oder Elvis Presley einige Fans total aus dem Ruder laufen ließ und Mobilar in diversen Hallen mutwillig zerschlagen wurde, griff der Gesetzgeber ruckzuck ein. Die seriösen Veranstalter strichen diverse Konzerte von ihren Tournee-Planungen, um ein eigenes Zeichen zu setzen.
Meine Frage: Was hält den DFB davor zurück, nicht auch endlich klare Handkante gegen Krawallinszenierungen unter organsierten Gruppen, die sich als Fans „verkleiden“, zu zeigen. Fußball ist zwar ein großes Geschäft und von diesen Tätern aber mißverstandener Volkssport. Beides darf man aber nicht irgendwelchen bislang unbekannten Gewalttätern als Feld für persönliche nicht nachzuvollziehende Muskel- und Phyro-Spiele mit Bengalos und miesen Gefühlsregungen nebst Muskelspielen übler Art überlassen. Welcher Familienvater oder welche Mutter kann heute noch Sohn, Tochter beruhigt in ein Bundesligastadion gehen lassen? Die Vereine sollten sich endlich bis in die Amateurklassen in diesen Fragen aber auch einig sein. Und zwar mit den Spielern, die dazu auch einen Beitrag in der öffentlichen Wahrnehmung leisten sollten. Es geht letztlich auch um deren Beruf, deren Existenzgrundlage. Was zu Lasten einer Sportveranstaltung inzwischen alles zum Teil achselzuckend hingenommen wird, hat keinerlei Toleranz verdient. Die Vereine müssen alle einen Beitrag für gemeinsames Handeln zwecks Fußballfrieden leisten. Ein Gipfel „Terror im Fußball – jetzt ist Schluß“ ist längst überfällig. Siehe jetzt auch wieder die Kriegsszenen in Rostock, die problemlos im Rückblick auch auf andere Städte übertragen werden können. Weder der Staat noch der mißbrauchte Fußball oder der normale Zuschauer, der sich auf jedes friedlich ablaufende Spiel freut, können sich diese brutale Stadion- und Zuschauergewalt einiger weniger, aber organsierter Krawallbrüder, länger gefallen lassen. Viele Bürger haben inzwischen auch schon die Lust an diesem Spiel verloren.
Horst Reber
Der Beitrag Die Schande des Fußballs: Feuer auf den Zuschauerrängen, Wurfgeschosse auf Menschen, Terrorszenen wie in Kriegsgebieten erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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