Samstag, 19. August 2017

Heidel und Tedesco – zwei Fußballmänner, die ohne eigene Bundesliga-Spielerfahrung in der Bundesliga einen Top-Job machen

Christian Heidel, ehemaliger Manager von Mainz 05 und Domenico Tedesco, 31jähriger Ex-Jugendcoach (U17) vom VfB Stuttgart und späterer Retter der schon abgeschlagener Truppe von Aue, sind die beiden maßgeblichen Macher von Schalke 04, die sich für die gerade neu angelaufene Saison einiges vorgenommen haben. Sie machen keine großen Sprüche, verfallen nicht in die oft gehört Luftblasen des Geschäfts, sind kontrolliert – und vermutlich in dieser Saison gemeinsam erfolgreich. Wenn ich das mal sagen darf: Es freut mich. Beide sind echt. Keine PR-Proleten, sondern seriöse Vertreter des Fußballs, der Seriösität unbedingt braucht, um das Abwandern der seriösen Fans und Stadionbesucher zu stoppen. Schalke hat heute gegen einen finanziellen Ligakrösus (neben dem FC Bayern und Borussia Dortmund) 2:0 Toren gewonnen. RB Leipzig spielte gut mit, aber Schalke 04 sorgte für Zählbares in der Tabelle.

Vielleicht ist diese Erkenntnis nicht für alle Zuschauer relevant, aber für mich: Sowohl Tedesco wie Heidel sind schon immer auf dem Teppich geblieben. Beide haben nicht um Beifall für blöde Sprüche gesucht oder darum gebuhlt. Dieses Verhalten kommt in der Regel auch viel besser an, als wenn man sich als Dampfplauderer outet und dann auch oft gerne mal enttäuscht und – verliert. Ein gutes Beispiel von vorbildlichem Verhalten. Von Christian Heidel kennt man diese Haltung schon aus Mainz. Er hat sich auf Schalke nicht verformt, was innere Stärke bei diesem Verein voraussetzt. Denn der Ball am Fuß im Paradies des Fußballs ist verdammt verführerisch mitten in der Öffentlichkeit mit jungen heißblütigen Reportern, die meistens alle massiv danach trachten, einem die ganz große Geschichte für Schlagzeilen aus dem Kreuz zu leiern, um bei seinem Redaktionsleiter Pluspunkte zu sammeln. Man kennt das. Ist alles legitim und menschlich, allerdings selten so gut, dass man auf diesem Trip mit Selbstdarstellungsversuchen länger bleiben sollte.
Heidel und Tedesco könnten sich für Schalke 04 zum Glücksgriff entwickeln. Sie passen bestens. Nicht nur wegen des heutigen Sieges über den zweifelsohne bärenstarken RB Leipzig, der in seiner Truppe Riesentalente ins Trikot des RB gesteckt hat. Nein, um keinen Irrtum aufkommen zu lassen: Der Sieg von heute ist nicht entscheidend. Vielmehr der Umgang mit der Wirklichkeit. Und da gebe ich beiden Vertretern von Schalke 04 Pluspunkte, die weit über die taktische Einstellung ihrer Mannschaft hinausgehen. In jedem Spiel gibt es Momente von Glück, Pech, Unvermögen und Können. Christian Heidel und Domenico Tedesco möchte ich heute zum Auftakt der neuen Saison mit ihrer Mannschaft das wünschen, was man mit Können und solidem Verhalten erreichen kann: Viel Erfolg. Horst Reber

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Der Beitrag Heidel und Tedesco – zwei Fußballmänner, die ohne eigene Bundesliga-Spielerfahrung in der Bundesliga einen Top-Job machen erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.



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