Montag, 5. September 2016

Hart aber fair – eine Flüchtlingsdiskussion des Leidens…

Frank Plasbergs Sendung „Hart aber fair“ am Montagabend zeigte einmal mehr, wie gelähmt und ohnmächtig die politische Welt derzeit das Problem der Flüchtlinge analysiert oder zur Kenntnis nimmt. Es wird nicht gehandelt, nur geschwätzt und „geklugscheissert“. Die Ursachen des Flüchtlingsstroms kommt doch nicht von den durchlässigen oder nicht mehr vernünftig kontrollierbaren Grenzen, sondern aus Ländern, die entweder eine unfähige sowie zum Teil korrupte Regierung haben, schon auf Grund eines lang anhaltenden sinnlosen Krieges kaputt sind oder aber die kein sichtbares Interesse daran haben, diesen Menschen in ihrer ursprünglichen Heimat vernünftige und einigermaßen lebenswerte Bedingungen, also wieder eine Zukunft  für  ein normales Leben,  zu bieten. Zum Teil haben diese Länder, wie auch Afghanistan, Irak, Iran auch kaum noch reale Möglichkeiten dafür. weil die Infrastruktur und der politische Wille für ein einigermaßen geregeltes Dasein ihrer Bürger nicht mehr vorhanden ist. Krieg ohne Ende, ohne Verstand und Willen, die Luft wieder bleifrei zu machen und das Morden einzustellen. Die EU erweist sich schon seit vielen Monaten in diesen Fragen der Flüchtlingsversorgung als unfähig. Mich hätte mal interessiert bei all den Diskussionen, wie die AFD mit diesen Problemen umgegangen wäre, wäre sie wie CDU, SPD, FDP, Grüne oder Linke, um bei diesen Parteien mal zu bleiben, in einer entsprechenden Position des Handelns gewesen.  Diese Partei war allerdings brutal schlau. Sie hat sich aus solcherlei Fragen nach Möglichkeit rausgehalten und hat das Problem mit hämischem Hinweis auf die Kanzlerin abgewälzt.  Keine Verantwortung, keine Meinung, keine Gedanken als Diskussionsgrundlage mit AFD-Appeal.  Trotzdem wurde sie in der Abrechnung der Wahlstimmen in Mecklenburg-Vorpommern stärker als jemals vermutet  gewählt. Deutschland geht mit dieser Flüchtlingsproblematik und dem daraus folgenden Unmut leider nicht nur jede Menge sachlicher Verstand, sondern auch insgesamt die politische Kompetenz für schwierige Situationen verloren.

Wo ist der verbindende Unionsgedanke der EU-Länder  geblieben? Wie es aussieht, steckt er in der tiefsten Krise seit Bestehen. Und Deutschland verliert Substanz wie nie davor. Glücklicherweise ist Deutschland dank seiner Wirtschaft (noch) stark und handlungsfähig. Von echter Partnerschaft und gemeinsamer Verantwortung kann allerdings schon lange keine Rede mehr sein. Links und rechts duckt man sich weg, als sei dieses Weltproblem nur eines von Frau Angela Merkel, unserer Bundeskanzlerin. Erfahrung hat mit dieser Situation kein Land gehabt. Aber Deutschland und wohlgemerkt viele, viele ehrenamtlich aktive Bürger unseres Landes machen inzwischen dank einer durchaus generell zu lobenden Haltung gegenüber Flüchtlingen ohne Halt und Boden aus humanitärer Sicht die absolut beste Figur in Europa. Deutschland kann auf seine bisherige Handlungsweise, auch wenn nicht immer alles bestens abgewickelt wurde oder werden konnte, stolz sein. Dass der Merkel-Satz „Wir schaffen das“, geboren aus einem Moment der menschlichen Not, permanent von leider viel zu vielen Politikern und Kritikern mit Häme und Bösartigkeit ohne Tiefgang in der Sache durch die Medienwelt geschleudert wird, ist inzwischen eine kulturelle Schande. Sie zeugt nur davon, wie herzlos, überheblich, dumm und vor allem vielfach verantwortungslos das Flüchtlingsthema insgesamt diskutiert wird. Der AFD hat dies natürlich rein gefühlsmäßig für Stimmengewinne genutzt. Jetzt soll und muss diese Partei mit Frau Petry & Parteifreunden  aber auch beweisen, dass sie politisch und menschlich wohl überlegt und sinnvoll für die Zukunft von Menschen und Ländern handeln kann. Dass es bei ihr nicht nur bis zur pauschalen Merkel-Anklage reicht.
Horst Reber

Der Beitrag Hart aber fair – eine Flüchtlingsdiskussion des Leidens… erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.



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