Quo Vadis? – das ist eine OF-Aktion von wohlmeinenden Bürgern, begleitet von Honoratioren aus Politik und Wirtschaft sowohl von der Stadt Offenbach wie auch dem OF-Landkreis. Eigentlich eine einfache, aber zugleich sehr sympathische und zielführende Idee: Jugendliche Migranten aus den Klassen 9 bis 13 haben in diesen Wochen Aufsätze geschrieben, um ihre eigenen Gedanken zum neuen Leben mit Migration und den jeweiligen Erlebnissen aus eigener Anschauung zu schreiben. Eine sehr erfahrene Jury – mit den ehemaligen OF-Lehrerinnen Helga Burgdorf und Marlies Reber sowie Susanne Meissner als offizielle Vertreterin des Schulamtes Offenbach – bewertet diese Arbeiten. Öffentlich beurteilt und bei der Schlußfeier mit Preisen ausgezeichnet werden die Ergebnisse dieses Aufsatzwettbewerbes bei einer Abschluss-Veranstaltung am Abend des 17. November im Festsaal der St. Nikolaus-Gemeinde in OF-Bieber. Die Big-Band der Rodgauer Georg-Büchner-Schule unter Leitung von Willy Spahn wird die Aktion „Quo Vadis?“ musikalisch einrahmen, die engagierte Redaktion der Offenbach- Post mit Chefredakteur Frank Pröse und Thomas Kirstein stellt sich schon seit Jahren mit ihrer medialen Kraft in den Dienst von Menschen in Not, die in Deutschland ein neues Zuhause gefunden haben
Das Thema Flüchtlinge oder Migration bewegt viele europäische Länder bis in jene Gebiete, wo seit Jahren Krieg, Hoffnungslosigkeit, Armut und Angst an der Tagesordnung sind und Menschen vertrieben haben. Ein angstvoller Zustand, der bedauerlicherweise schon einige Jahre anhält und viele Menschen auch in Deutschland beschäftigt. Offenbach hat einen besonders hohen Migrantenanteil in der Bevölkerung. Deshalb haben auch OB Horst Schneider und Landrat Oliver Quilling die Idee von „Respekt“-Magazin-Herausgeber Peter Hessler (im Foto rechts mit Helga Burgdorf und Marlies Reber) sehr begrüßt, mit und für junge Migranten einen interessanten Wettbewerb in Offenbach zu starten, der sowohl der eigenen Seele hilft, aber auch die Bevölkerung in der neuen Heimat besser über Beweggründe und menschliche Notsituationen in Ländern wie Afghanistan, Syrien, Osteuropa oder Nordafrika, um nur einige geographische Schwerpunkte zu nennen, besser informiert.
Susanne Meissner, vom Staatlichen Schulamt: „Eine hervorragende Idee, junge Migranten, die inzwischen auch dank zahlreicher Sprachkurse der deutschen Sprache recht mächtig sind, in solch ein Informationsprogramm zu integrieren. So kann der Bürger aus erster Hand zu erfahren, was junge Menschen erlebt haben oder wie sie ihre neue Lebenssituation inzwischen beurteilen.“ Für Peter Hessler, der seit Wochen damit beschäftigt ist, alles ein Akt des völkerverbindenden Respekts: „Egal wie schwer der Weg von Flüchtlingen aus der fernen Heimat bis nach Deutschland bzw. Offenbach als neue Heimatadresse war oder noch ist – darüber muss man offen reden und sich damit auch in die Seele schauen lassen.“
Zahlreiche Firmen aus Offenbach und Umgebebung, allen voran die EVO, haben Preise für die besten Aufsätze gestiftet. Thomas Gackstätter, Inhaber des Kaffeemaschinen-Herstellers „Saframo“ in Neu-Isenburg, war von dem Vorhaben als einer von diversen Unternehmern auch stark beeindruckt. Der gelernte Kaufmann spendete als Preis für einen der Aufsätze eine wertvolle Kaffeemaschine aus seinem großen Sortiment. Der knapp vor dem 70. Lebensjahr stehende ehemalige Spieler in der 1. und 2. Mannschaft der Spielvereinigung 03 Neu-Isenburg, Vater einer Tochter und von zwei Söhnen, der auch schon 21 Mal einen Marathon (u. a. Frankfurt, New York, Monte Carlo) in einer sportlich respekablen Zeit ins Ziel gebracht hat, denkt kosmopolitisch: „Alles, was man in diesen unruhigen Zeiten für Flüchtlinge tun kann, ist für beide Seiten ein Gewinn. Für die Schüler wie auch spendable Firmen, die vielleicht bald schon einen neuen jungen Mitarbeiter aus dem Kreis der Flüchtlinge in ihrer Firma anstellen können.“ Gedanken, die zur begrüßenswerten deutschen Einstellung des Helfens und zur standfesten Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel in diesem Thema passen. Thomas Gackstätter dazu: „Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es neben den Amerikanern auch unsere Nachbarländer, die deutschen Familien wieder lebensfähigen Boden unter die Füße gelegt haben. Diese Gesinnung stiftet Gutes und bleibt auch meistens sehr lange in den Köpfen hängen.“ Recht hat er. Allen Helfern auch von dieser Stelle ein großes Dankeschön.
Der Beitrag Wer eine neue Heimat gefunden hat, braucht Wohlwollen und öfter mal eine helfende Hand erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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