Gertjan Verbeek, Trainer des VfL Bochum hat ein großes Zeichen gesetzt: Er wollte ursprünglich vor einiger Zeit mit seiner Mannschaft ins Winter-Trainingslager in Belek (Türkei) fliegen. Nach den mannigfachen Pressionen von Staatschef Erdogan gegenüber Menschen, die ihm politisch nicht gefolgt sind oder wisselns waren, seine Politik mitzumachen – inklusiv Journalisten – sagte Verbeek jetzt die Türkei-Reise ab. Nun wird stattdessen in Bochum trainiert. Verbeek zeigte eine klare politische und menschliche Haltung: „Ich will mit Erdogan nichts zu tun haben“. Wer die Menschenrechte sowie auch die Pressefreiheit als Staat so respektlos behandelt, muss auch das Echo in Kauf nehmen. Leider trifft es in diesem Fall wie so oft die Falschen. Erdogan verliert nur mehr und mehr ein Stück seines massiv verschwindenden Images, was ihm in seiner Geltungssucht nichts ausmacht. Aber die Touristik in dem wunderbaren Reiseziel am Bosporus wird weitaus weniger Umsätze generieren als zuvor. Aber immerhin. Wenn ein Verein mit solch einer respektablen Haltung beginnt, dann werden sich auch andere Vereine genau überlegen, ob die Türkei das richtig Ziel für ein Trainingslager ist. Im Winter logierten allein in Belek, dem Zentrum, alljährlich viele internationale Fußballclubs, um dort im türkischen Winter sich Fitness zu holen. Gertjan Verbeek hat nachgedacht – und bleibt nun in Bochum. Respekt. Allein für diese Haltung wünsche ich ihm mit dem VfL Bochum den Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga. Ich würde mir wünschen, dass sich auch andere Vereine in dieser Frage bezüglich eines Trainingslagers in diesem schönen, aber politisch inzwischen sehr schwierigen Land anschließen. Sonne und Trainingsplätze mit guten Hotels gibt es auch anderswo.
Der Beitrag Respekt, Herr Verbeek! Bochum setzt mit dem VfL ein gutes Zeichen für politische Verantwortung im Fußball erschien zuerst auf Horst Rebers Tag & Nachtausgabe.
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