Freitag, 2. Dezember 2016

Das Glück des positiven Denkens, wenn es um Flüchtlinge und aktive Hilfe geht

Deutschland wird immer politischer. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Es wird kaum eine Gelegenheit ausgelassen, beispielsweise Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem Satz „Das schaffen wir“, entstanden aus einer Situation mit einem Flüchtlingskind in Anwesenheit einer TV-Kamera, mit Boshaftigkeit für Dumme  zu brandmarken. Man versucht sie in eine gewisse Lächerlichkeit mit diesem einmal ausgesprochenen Satz zu schieben. Und zwar  mit permanenter Wiederholung. Ganz schlechter Stil in meinen Augen.  Aber ich glaube, da haben sich diese Verunglimpfer geschnitten. Die Bundeskanzlerin schafft das, auch wenn diverse Medien und Netzwerker permanent in diese Richtung zielen, was ich generell als sehr unfair empfinde. Als könnte Angela Merkel nichts anderes, als diesen Spruch  „Wir schaffen das“ als Argument ihrer jahrelangen Arbeit im Dienste des deutschen Volkes, ihrer Verhandlungen, ihrer politischen Bestrebungen im Sinne von Deutschland und Europa über die Lippen bringen. Der Wind dürfte sich aber noch drehen, vermute ich. Denn Deutschland ist wirklich nicht rechtsradikal eingestellt. Auch wenn es manche unangenehme Zeitgenossen gerne so hätten. Was allerdings auch normal denkende und fühlende  Menschen verdammt böse und zeitweise auch ratlos macht.

Aber – und das tut gut: Die Situation liefert uns erfreulicherweise neben solchen Böswilligkeiten auch sehr häufig mit tollen Beispielen ganz das Gegenteil. All die vielen deutschen freiwilligen Helfer und Unterstützer von geflohenen Menschen aus kriegsgeschädigten Ländern wie Eritrea, Syrien, Iran, Irak, Pakistan und weiteren Nationen, beweisen jede Menge Charakter, Herz und Empathie. Deutschland ist Gott sei Dank nicht rechtsradikal und fremdenfeindlich, auch wenn es ein Grüppchen immer wieder so hinstellen will.

Natürlich gibt es einige unverbesserliche Gruppierungen, die auf einer üblen radikalen und fremdenfeindlichen Brühe der Meinungsmache mit schwimmen. Aber eines steht fest: Die weitaus größere Anzahl der Bundesbürger denkt humanitär. Allerdings lange nicht so laut und öffentlichkeitsintensiv gesteuert wie Rechtspopulisten dies tun. Beispielsweise betont scharf  und unerfreulich in Sachsen.

In der Stadt Offenbach wurden dieser Tage Schüler der Klassen 9 bis 13 – alle mit Migrationshintergrund oder aber aktuell geflüchtet – mit der sinnvollen Aufsatz-Wettbewerbs-Aktion „Quo Vadis“ in den Mittelpunkt einer großartigen Veranstaltung im Gemeindesaal St. Nikolaus in Offenbach-Bieber gestellt. Gemeinsam mit der Offenbach-Post, OB Horst Schneider und Landrat Oliver Quilling, eingeleitet von „Respekt“-Herausgeber Peter Hessler und mehreren Freunden und prominenten Bürgern und Bürgerinnen, standen Schüler aus Migrantenfamilien bei einer wunderbaren Veranstaltung im Rampenlicht. In der bis auf den letzten Platz besetzten Halle war es mucksmäuschenstill, als die Schüler und Schülerinnen etwas zu ihrer Lebenssituation am Mikrophon sagten. Sie erzählten von ihrem Schicksal – und wie erleichtert sie sind, in Offenbach mit offenen Armen aufgenommen worden zu sein. Da bekam man Schicksale überliefert, wie sie auch viele deutsche Familien vor und nach dem Zweiten Weltkrieg erleben mussten. Mancher ältere Bürger im Saal konnte sich in eigener Sache an solche bitteren Stunden erinnern. Angst, Hunger, Verzweiflung, aber auch Dankbarkeit gegenüber Frau Merkels deutschem Land, wie ein Schüler betonte,  prägten viele Aufsätze. Man spürte deutlich die Rührung und die Anteilnahme dieser außergewöhnlichen Veranstaltung. Immerhin kam sie aus der deutschen Stadt, wo es inzwischen auf Grund von  Zuzug und Flucht in den letzten Jahren und Monaten die meisten fremdländischen Bürger  gibt. Man spricht von 50 Prozent der Bürgerschaft. Und warum?  Weil Offenbach und viele andere Städte und Gemeinden eine besondere Haltung gegenüber Flüchtlingen eingenommen haben,  muss man hinzufügen. Diese Tatsache mit Willkommenskultur schmückt in meinen Augen ganz Deutschland. Das macht mich und viele andere Menschen  froh und glücklich.

Diese „Quo Vadis“-Veranstaltung, an der ich ehrenamtlich mitwirkte, hat Schüler, Eltern und offizielle Vertreter und Sponsoren, die für die besten Arbeiten der Migranten schöne und sinnvolle Preise stifteten, auch zu Recht stolz gemacht. Das war erfreulicherweise das Gegenteil von unverständlicher und zugleich mieser Rechtsattacke. Und, ich gestehe es, es tat allen gut. Dies konnte man mit einem Blick in den Saal und auch zu den Initiatoren, wie Konrektorin i. R. Helga Burgdorf oder Lehrerin i. R. , Marlies Reber, Sportkreisvorsitzender Peter Dinkel und sein Integrations-Beauftragter Erwin Kneissl  oder Landrat Oliver Quilling bestätigten. Dass dazu auch noch die aus 35 jungen Musikanten (Jungen und Mädchen) bestehende grossartige Big-Band der Georg-Büchner-Schule in Jügesheim unter Leitung von Bandleader Willy Spahn. herausragend professionell mit zeitlosen Klassikstücken von Deep Purple oder Stevie Wonder aufspielten, nicht zu vergessen das Piano-Solo von Leonidas Metenidis aus Griechenland, war eine Abrundung, wie sie schöner nicht hätte sein können. Ich bin wie alle anderen Akteure glücklich, dabei gewesen zu sein. Die Überschrift in der Offenbach-Post zu dieser gelungenen Veranstaltung, an der auch Chefredakteur Frank Pröse mit einem Interviewbeitrag teilnahm, sagte alles: „In allen Texten Optimismus“.

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